Moderne Sklaverei

Heute habe ich zufällig ein Exemplar der (der katholischen Kirche nahestehenden) österreichischen Wochenzeitung „Die Furche“ in die Hände bekommen.

In einem der Artikel ging es um moderne Sklaverei. Leitsatz: „Sklaven gibt es, weil andere von ihrer Ausbeutung profitieren. Die Profiteuere sind unter anderem wir selbst. Lt Artikel arbeiten geschätzte 27 Mio Menschen in sklavereiähnlichen Verhältnissen – auch für Europas Konsumenten“.

Ich glaube, dass man sich das bewusst machen sollte. Die Frage „Wo kommen die Dinge, die ich kaufe, eigentlich her?“ stelle ich mir selbst auch viel zu wenig. Was kann man dagegen tun?

Leider scheint der Artikel im Netz nicht auf. Wer zufällig ein Printexemplar in die Hand bekommt, dem empfehle ich die Lektüre.

Abendgebet einer Nonne – erstaunlich fortschrittlich

Beim Stöbern in einem Buch über den 2004 verstorbenen Kardinal König bin ich über das „Abendgebet einer Nonne“ aus dem 16. Jhdt. gestolpert – eines der Lieblingsgebete des Kardinales.
Ok, ein Gebet ist in der Regel nichts Spektakuläres – aber für die Zeit, in der es entstanden ist, ist es schon etwas Besonderes.

Ich musste beim Lesen mehrmals schmunzeln, die Autorin muss wirklich eine besondere Frau gewesen sein. Dem Vernehmen nach wird das Gebet Therese von Avila zugeordnet. Viele kleine Schwächen, die ich auch bei mir feststelle, werden mit einem Augenzwinkern aufs Korn genommen. Wirklich lesenswert!

Nachstehend der Text, übernommen von dieser Seite (kardinalkoenig.at).

O Herr,
Du weißt besser als ich, dass ich von Tag zu Tag älter und älter und eines Tages alt sein werde.
Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen. Erlöse mich von der großen Leidenschaft, die Angelegenheiten anderer regeln zu wollen.
Mach mich nachdenklich, aber nicht schwermütig, hilfsbereit, aber nicht bestimmend. Angesichts meines großen Reichtums an Lebensweisheit scheint es bedauerlich, nicht alles nützen zu können, aber du weißt, Herr, dass ich schließlich doch ein paar Freunde behalten möchte.

Bewahre mich vor der Aufzählung endloser Einzelheiten und hilf mir, die Dinge auf den Punkt zu bringen.
Lehre mich schweigen über meine Krankheiten und Beschwerden. Sie nehmen zu – und die Lust, sie zu beschreiben, wächst von Jahr zu Jahr. Ich wage es nicht, um so viel Gnade zu bitten, dass ich die Erzählungen anderer über ihre Schmerzen mit Freuden anhöre, aber hilf mir, diese mit Geduld zu ertragen.
Ich wage es nicht, ein besseres Gedächtnis zu erbitten, dafür aber zunehmende Bescheidenheit und abnehmende Selbstsicherheit, wenn meine Erinnerung mit der anderer in Widerspruch zu stehen scheint. Lehre mich die wunderbare Weisheit, dass ich mich irren kann.

Erhalte mich so liebenswert wie möglich. Ich möchte kein Heiliger sein – mit manchen von ihnen lebt es sich so schwer; aber ein Griesgram ist das Krönungswerk des Teufels.
Lehre mich, Gutes an unerwarteten Orten zu sehen und ungeahnte Talente in anderen zu entdecken – und verleihe mir, o Herr, die schöne Gabe, sie auch zu erwähnen.
Amen.

Vergiftete Gedanken

Laufen ist für mich nicht nur körperlich wichtig, sondern auch eine Art „Gedankenwäsche“.

Bei heutigen Lauf in der Prater Hauptallee  ist mir plötzlich klargeworden, daß sich viel zu oft – gerade auch in der Freizeit – „vergiftete Gedanken“ in mir einnisten, vor allem in beruflicher Hinsicht. Jetzt wird man ohnehin in der Arbeit ständig mit Problemen und schwierigen Situationen konfrontiert – ist es da notwendig, das auch in die Freizeit weiterzutragen?  Ständig Gedanken nach dem Muster „Was wäre, wenn….“ zu wälzen? Und je mehr man wälzt, umso tiefer fällt man in diese Spirale…

Nein, es ist nicht notwendig. Es ist sogar ziemlich blöd.

Aber es fällt mir schwer, mich davon zu lösen. Aber immerhin, es fällt mir zumindest schon während des Laufens auf, daß da etwas nicht passt. Jeder Lauf ist ein Anstoß, diese Gedanken aus dem Kopf zu verbannen.

 

Treibstoff aus Wind, Wasser und Luft – kann das klappen?

Durch eine krankheitsbedingte Laufpause (Halsentzündung) komme ich derzeit wieder unfreiwillig mehr zum Lesen…:-)

In der „Presse am Sonntag“ bin ich über diesen Artikel gestolpert – die Gewinnung von Erdgas aus Wasserstoff und CO2. Über die technischen Details möchte ich gar nichts detailliertes schreiben, das kann man dem Originalartikel sehr schön entnehmen. Ich finde es erstaunlich, wie weit die Wissenschaft offenbar schon ist – und wie wenig davon bisher in der Realität umgesetzt wurde.

Naja, lassen wir uns überraschen, wie es hier weitergeht.

Nachtrag zum Thema Glücklichsein – auch Albert Schweitzer kann dazu was sagen

In Ergänzung zum letzten Artikel, in dem es um Glück und Glücklichsein ging, habe ich ein Zitat von Albert Schweitzer gefunden, das ganz gut dazu passt:

„Viele Menschen wissen, daß sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, daß sie glücklich sind.“

Ich finde, das deckt sich sehr gut mit Euren Kommentaren – man muss es sich immer wieder bewusst machen.