„Akzeptiert nichts, was ich sage, als wahr…

..einfach, weil ich es gesagt habe, sondern prüft, wie ihr Gold prüfen würdet, ob es echt ist oder nicht. Wenn ihr nach Prüfung meint, es ist wahr, dann setzt es in der Praxis um. Aber tut dies nicht einfach aus Respekt mir gegenüber.“

Ich lese gerade ein Buch über den Buddhismus, einfach so, aus Interesse, weil ich kaum etwas darüber weiss. Dieser Satz von Buddha steht ganz am Anfang. Er ist nicht nur lang, sondern auch bemerkenswert.

Was ich so in den ersten Seiten mitnehme, ist, daß beim Buddhismus nicht Gott (was auch immer man darunter versteht) im Zentrum steht und daß man angehalten wird, die empfangenen Lehren skeptisch zu betrachten. Weder passive Akzeptanz oder automatische Ablehnung, sondern Verwendung des eigenen Urteilsvermögens.

Dieser Appell an den Geist der Skepsis ist schon bemerkenswert und anders, als ich es von der katholischen Kirche gewohnt bin. Eine faszinierende Grundhaltung, die man auch in der Wissenschaft findet.

Spricht es mich an?

Einerseits ja! Es wird ein hohes Maß an Freiheit zugestanden, aber man wird auch in Selbstverantwortung genommen. Dinge zu hinterfragen, nicht als selbstverständlich hinzunehmen…das ist schon Ausdruck eines modernen Geistes.

Andererseits…ich glaube schon, daß es „Etwas“ gibt…nicht den alten Mann mit  Rauschebart, aber doch…ich kann es halt nicht mit Worten ausdrücken.

Dennoch: ich denke, daß die respektvolle Beschäftigung mit anderen Religionen sehr wichtig und nutzbringend sein kann. Man stößt auf so manche Frage, die man sich bisher vielleicht nie gestellt hat, denkt über Dinge nach, die sich sonst nie ergeben hätten. Und was lässt sich besseres über ein Buch sagen?

Bin schon gespannt, was sich noch alles auftun wird…

Japan – Tatemae und Honne

Beim Ordnen meines Archives (böse Zungen würden sagen, beim Stöbern in diversen Zeitschriftenstapeln) bin ich heute auf einen schon älteren Artikel über Japan gestossen. Er wurde kurz nach der atomaren Katastrophe vom 11.3.2011 verfasst und beschäftigt sich damit,wie die japanische Gesellschaft – von aussen betrachtet – auf die Katastrophe regierte. Autorin war eine deutsche Soziologin, die selbst 10 Jahre in Japan gelebt hat.

Die – nach außen – sehr gefaßt wirkende Reaktion – soll ihren Ursprung in zwei typischen Verhaltensweisen der japanischen Gesellschaft haben: Tatemae und Honne (siehe auch hier einen Wikipedia Artikel dazu).

Unter Tatemae versteht man das von der Gesellschaft erwartete Verhalten, die äußere Form, die sprichwörtliche Höflichkeit. Die Honne entspricht den tatsächlichen Gefühlen, die oft verborgen gehalten werden, weil es den Erwartungen der Gesellschaft oder den momentanen Umständen nicht entspricht.

Ok, so steht es zumindest in Wikipedia. Ich weiß leider sehr wenig über die japanische Kultur und Gesellschaft. Und wenn man solche Dinge nur liest, ist es schwierig, sie einzuordnen oder ihre Bedeutung zu begreifen. Ist die Trennung zwischen den eigentlichen Gefühlen und dem Schein nach Außen wirklich so essentiell für die japanische Gesellschaft? Welche Vor-, welche Nachteile ergeben sich für den Einzelnen? Oder ist es heute schon ganz anders?

Ich bedaure es sehr, keinen japanischen Bekannten oder Freund zu haben, mit dem ich darüber diskutieren könnte. Wie viel könnten wir voneinander lernen.

Nachtrag: Beim Googeln bin ich noch auf einige interessante Seiten zu diesem Thema gestossen:
Das Japanbuch: ein im Aufbau begriffener Ratgeber für Japan von einem Namensvetter
Japanese Cultural Learning Blog 

I can’t fight this feeling any more….

…I have forgotten what I started fighting for…

Bei meinem heutigen Lauf in der Allee habe ich zufällig im Radio (meines MP3 Players) das Lied „I cant fight this feeling“ von REO Speedwagon. Die Nummer habe ich sicher seit 10 Jahren nicht mehr gehört….ich verbinde mit ihr schöne Erinnerungen aus der Zeit, als ich meine Maus kennengelernt habe. Es war schön, diese Erinnerungen während des Laufens noch einmal zu spüren…

Ansonsten war es wieder ein schöner sonniger Lauf, auch wenn ich diesmal die 8km nur mit Gehpausen geschafft habe. Aber das macht nichts, das Erlebnis zählt 🙂

Zu guter Letzt noch ein Bild der sich neigenden Sonne in der Allee.

Innehalten…

Heute war irgendwie ein komischer, aber auch schöner Lauf.

Nach der Hälfte meines sonntäglichen Laufes am Marchfeldkanal habe ich – ich weiß eigentlich selbst nicht genau warum – meine Kopfhörer abgenommen und bin stehengeblieben, einfach nur, um der Natur zuzuhören.

Das Zwitschern der Vögel….das Rascheln im Unterholz….das Summen von Insekten….das Knirschen der Steine unter meinen Schuhen. So viele Geräusche um einen herum, die man oft selber gar nicht wahrnimmt. ich bin dann ca 20 Minuten gegangen und habe einfach nur zugehört. Ich hab gar nicht großartig über etwas nachgedacht, sondern nur zugehört. Eigentlich erstaunlich.

Naja, nach einiger Zeit habe ich einen Bekannten getroffen, und diese Begegnung hat meine „Starre“ unterbrochen. Das letzte Stück bin ich dann wieder normal weitergelaufen.

Zur Erinnerung an diesen Lauf habe ich noch ein paar Fotos gemacht:

Müdigkeit…

…kann auch schön sein.

Vor allem, wenn sie sich nach dem Laufen langsam in die Glieder schleicht. Nach dem heutigen Lauf in der Hauptallee freue ich mich direkt aufs Bett, es ist ja auch schon spät (schreibe diesen Artikel um ca 23:00).

Auch eine schöne Eigenschaft des Sportes – müde zu machen und Ruhe zu bringen.

In diesem Sinne: Gute Nacht! 🙂