Ärger? Angst? Sorgen? Keine Zeit!

Gestern hat mich meine bessere Hälfte wieder mal überrascht.

Freitag Abend, in unserem Postamt. Wir müssen 2 Einschreiben abholen. Lange Schlange vor dem Schalter, fast bis zur Strasse hinaus.
Plötzlich macht ein neuer Schalter auf. Der nette Beamte fragt „Wer hat nur etwas abzuholen?“ Plötzlich stürmt ein Herr hinter uns aus der Schlange, drängt sich vor, schreit „ICH“ und  ist als Erster am Schalter.

Gedanklich stelle ich mich schon auf eine (leise) Schimpfattacke meiner Liebsten ein. Sie verdreht kurz die Augen und – blickt auf die Uhr und meint ganz ruhig:“Ich ärgere mich jetzt nicht. Ich verschiebe es auf 20 Uhr.“

Ich blicke Sie erstaunt an. Sie erzählt mir, dass heute ein Betriebspsychologe in der Firma zu Gast war, und über Stress am Arbeitsplatz gesprochen hat. Es gab auch den einen oder anderen praktischen Tip, unter anderem den obigen Satz. Er soll helfen, kurzfristig aus der Sache „Druck“ rauszunehmen.

Irgendwie erinnert es mich an Winston Churchill. Er soll auf die Frage, ob er sich Sorgen (während des 2. Weltkrieges) mache, geantwortet haben: Nein, dafür habe ich momentan keine Zeit.

Ob es auch mit Angst funktioniert? Wenn sich die Faust im Magen ballt – zu sagen: Nein, ich habe jetzt keine Angst. Ich verschiebe sie auf 20 Uhr.

To be continued…

Von Laufmagazinen, bloggenden Windhunden und lesenden Schnecken

Einer der wenigen Vorteile, wenn man grippebedingt nicht so auf den Beinen ist: man hat Zeit zum Lesen.

Um mich bei Laune zu halten :-), hat mir meine bessere Hälfte einige Zeitschriften mitgebracht, unter anderem das mir bisher unbekannte „Laufsport-Marathon“ Magazin (siehe auch hier ).
Vorweg ein Geständnis: ich gehöre zu den seltsamen Zeitgenossen, die Zeitschriften meistens zuerst von hinten aufschlagen und die letzten Seiten lesen. Und was findet man in der Vorschau für die nächste Ausgabe (erscheint am 25.2.)?: „Web 2.0 – Die bloggende Läuferwelt“. Ich bin schon sehr gespannt, was über uns so geschrieben wird….

Das zweite Thema finde ich fast noch spannender, weil es wie für mich gemacht ist:
Die Letzten – Warum Laufen nicht nur „Windhunden“, sondern auch „Schnecken“ Spass macht! 🙂

Was mich zur Frage bringt: Lest ihr Laufmagazine? Habt Ihr Empfehlungen?

Beim Herumsurfen bin ich auf folgende Seiten gestossen:
Runners World
Toptimes
VCM Running
Laufmagazin Spiridon
Running Magazin
Laufzeit
Aktiv Laufen

Wirklich erstaunlich, was es da alles zu lesen gibt…naja, ein paar Tage wird die Grippe ja noch anhalten :-).

 

Erwischt..

…hat sie mich jetzt doch noch, die Grippe….

Krank
und grantig
und mieselsüchtig
bin ich
gar nicht schön
liege nur herum
trinke heissen tee
und esse
und nasche
bin immer hungrig
wenn ich krank bin

Sehe aus dem Fenster
sehe Läufer vorbeiziehen
will auch raus
Sehnsucht nach der Laufstrecke
Frust

Hoffnung
auf die nächsten Tage
dass die Grippe vorbeigeht
und ich wieder anlaufen kann
und meiner Maus Blumen kaufen kann
weil sie mich so toll pflegt
und meine Launen erträgt.
Bewusst machen
dass es weit Schlimmeres gibt
nicht ärgern
gehört dazu
wird vorbeigehen.

Gehe jetzt schlafen 🙂

 

 

Nr 622

Unter der obigen Nummer befindet sich im „Gotteslob“ ein Lied, über dessen Text man durchaus auch mal ausserhalb einer Messe nachdenken kann. Ein kleiner Auszug (an die restlichen Sätze kann ich mich nicht mehr erinnern)

„Hilf Herr meiner Tage, dass ich nicht zur Plage, meiner Nächsten bin.
Hilf Herr meines Lebens, dass ich nicht vergebens, auf der Erde bin“

Über den ersten Satz musste ich schmunzeln. Wer weiss, wie oft ich schon für meine Mitmenschen eine Plage war?  🙂 Ob ich mal meine Maus danach fragen sollte?

Der 2. Satz drückt die Hoffnung aus, die wir wahrscheinlich alle in uns tragen. Spuren zu hinterlassen, an die man sich – hoffentlich positiv – erinnern wird. Etwas zu bewegen.

Manchmal findet man solche Worte, wo man sie nicht erwarten würde.