Von Trippelschritten, Flügelschlägen und dem Gewissen

Gestern war wieder ein Lauf in der Hauptallee angesagt. Der Lauf wird mir aus folgenden Gründen im Gedächtnis bleiben:

1) ist es mir nach langer Zeit wieder gelungen, 10 km zu laufen – mit 2 kurzen Gehpausen.

2) habe ich eine interessante Beobachtung an mir selber gemacht: Anstelle von 2 weiteren Gehpausen bin ich eher zufällig in einen langsamen „Trippelschritt“ verfallen, Arme eng an den Körper, Schultern hochgezogen. Sah sicher komisch aus, aber dennoch konnte ich mich ganz gut erholen, ohne aufs Gehen umsteigen zu müssen

3) war seltsamerweise der letzte Kilometer der Schnellste. Nachdem ich trotz langer Beine eher kurze Schritte mache, habe ich auf dem letzten Km die Beine sozusagen „ausgefahren“. Ein tolles Gefühl, wie ein Adler, der seine Schwingen endlich ausstrecken kann. Leider schaffe diesen Zustand nur über kurze Strecken.

4) zeigt sich wieder, wie wichtig das Laufen auch für meine Seele ist. Ich habe während des Laufens ein Problem gewälzt, bei dem es um eine Gewissensentscheidung geht. Bei Km 6 wusste ich, was ich zu tun hatte.  Nichts geheim halten. Zu Fehlern stehen. Aufrecht laufen sozusagen.

In Summe ein schöner Lauf, in dem ich meinen 8:30 Schnitt inkl der Gehpausen halten konnte.

Laufen, leben, lachen…

…sind drei schöne Sachen.
Hocken, saufen, fressen
kannst ab heut´ vergessen!“

Mit diesen wahren und weisen Worten endet die aktuelle Ausgabe des Magazines Laufsport Marathon. In der Rubrik „Schlussläufer“ geht es diesmal um das Thema Comeback bzw Wiedereinstieg ins Laufen nach langer Absenz bzw im Alter.

Auch dieser Artikel ist durchaus lesenswert. Und dem eingangs erwähnten Reim ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

Mich überholt keine Frau!

Ich musste schallend lachen, als ich einen Artikel dieses Namens in der Juli-Ausgabe des Magazines „Laufsport Marathon“ auf der Heimfahrt in der Schnellbahn las – was mir prompt ein paar verwunderte Blicke von Mitreisenden einbrachte, aber was solls 🙂

Im besagten Magazin gibt es stets eine Serie  „Ein Thema – zwei Meinungen“. Diesmal wurde die Frage an zwei männliche Läufer gestellt, ob man es auf sich sitzen lassen könne, im Training oder Wettkampf von einer Frau überholt zu werden.

Das Magazin ist noch erhältlich, deswegen möchte ich den Artikel nicht einfach abschreiben. Ich kann die Lektüre aber nur empfehlen – wirklich köstlich!

Als kleinen „Appetizer“ der erste Satz des Neinsagers (= Ja, es ärgert mich):
„Es zehrt schon an den Nerven, wenn man alles gibt und dann überholt einen eine Frau.“
Na, das ist doch mal ein Wort!
Zu seiner Ehrenrettung sei gesagt, daß er es in Folge ein wenig abschwächt.

Und der Jasager? Der beginnt politisch ganz korrekt, natürlich sei das ok, und es gehe ja nur ums Laufen. Allerdings meint er, daß ein Überholmanöver der Damen manchmal nur der Versuch sei, mit ihm ins Gespräch zu kommen (NEID!! – passiert mir nie :-)) Und natürlich sei es auch schöner, hinter einer Dame als hinter einem Mann zu laufen.

Wie gesagt – einfach köstlich zu lesen, und offenbar auch nicht ganz ernst gemeint.

Und was sagt Wolfgang dazu?
Mit dieser Frage, die ich im übrigen für entbehrlich halte, habe ich mich nie befasst. Würde es mich ärgern, von Frauen überholt zu werden, müsste ich anhaltend frustig sein. Ich bin in der Hauptallee sicher einer der langsamsten Läufer, und an mir ziehen permanent Läufer beiderlei Geschlechts vorbei. Außerdem bin ich mit älteren Schwestern aufgewachsen – und die haben schon für einen gehörigen Respekt meinerseits vor weiblichen Leistungen gesorgt.

Aber lustig war das Lesen trotzdem 😉

Ein heisser Lauf…und eine alte Erkenntnis

Nach den „Bergläufen“ der letzten Woche bin es heute wieder „flach“ angegangen, mit einem Lauf in der Hauptallee.

Heiß war es (gute 30 Grad), aber in der Allee ist es ja schattig. Nach einem zähen Beginn war es ein schöner Lauf über 9km. Ohne Gehpausen ging es aber nicht. In Summe inkl Gehpausen ein Schnitt von 9:00/km.

In der Allee bin ich an einem obdachlosen Pärchen vorbeigelaufen, wie es sie rund um den Prater leider häufiger gibt. Sie waren eng aneinandergekuschelt und machten einen durchaus glücklichen Eindruck. Vieles lässt sich ertragen, mit dem richtigen Menschen an seiner Seite….

Lauf Senderstraße

Heute habe ich wieder einen weißen Fleck auf meiner Landkarte zumindest teilweise erforscht.

Am Plan stand ein Lauf von Stammersdorf, die Senderstraße des Bisambergs hinauf bis zum Magdalenenhof. Zuerst ging es durch die Weinberge Stammersdorfs mit „tierischem Publikum“:

 

 

 

 

 

 

 

 

Danach ging es die Senderstraße hinauf, auf der ich allerdings auf halber Strecke , wie man so schön sagt, „eingegangen“ bin. Beim Aufwärtslaufen zeigen sich die persönlichen Grenzen eben viel schneller 🙂
Die Senderstraße selbst ist ein Kapitel für sich: eine schmale asphaltierte Straße durch ein Waldstück, permanent bergauf. Autos, Radfahrer und Wanderer teilen sich das schmale Stück. Läufer habe ich sonst keinen gesehen – sollte mir das zu denken geben? 😉
Ach ja: Es ist einer der Flecken von Wien, wo es durch die Hanglage offenbar keinen Handyempfang gibt, wie ich heute selbst testen durfte.

Was ich noch gelernt habe:
Irgendwo hinauf zu laufen bedeutet, auch wieder irgendwie runter zu müssen. Im heutigen Fall hat dies ca eine halbe Stunde Bergablauf auf Asphalt bedeutet. Ok, bergab hört sich gemütlich an…meine Schenkel und Knie waren aber anderer Meinung. Ohne Gehpausen hätte ich es nicht geschafft. In Summe waren es 7,5 km mit einem Schnitt von 9:30 inkl der Gehpausen.

Aber es war wieder ein wunderschöner Lauf, der wieder neue Perspektiven eröffnet hat.

Riemannsche Vermutung gelöst?

Ok, ich gebs zu: Das war nur der schamlose Versuch, mathematisch interessierte Leser auf meine Seite zu locken 🙂

Vor kurzem gab es auf 3sat eine Dokumentation namens „Die Codeknacker“. Aufgrund des Titels dachte ich, es hätte etwas mit IT , hacken etc zu tun – daher wurde der DVD Recorder aktiviert.

Tatsächlich handelt es sich um eine Bericht über die sogenannte „Riemannsche Vermutung“, einer Theorie über das System der Primzahlen. Es handelt sich um eines der größten ungelösten Probleme der Mathematik, für dessen Lösung 1 Mio. USD ausgelobt wurden.

Was mich dran fasziniert hat, ist zweierlei:

Zum Einen: Was es nicht alles gibt! Ich muß gestehen, noch nie von der Riemannschen Vermutung gehört zuhaben. Sie scheint aber in der Mathematik einen gewissen Stellenwert zu haben. Ok, meine Mathe-Noten waren auch nicht die besten…

Zum Anderen: Im Bericht ging es auch um Mathematiker, die den Beweis dieser Hypothese jahrelang in den Mittelpunkt Ihres wissenschaftlichen Lebens gestellt haben. Einer von Ihnen war John Forbes Nash, dessen Geschichte im Film „A beautiful mind“ mit Russell Crowe erzählt wird. Mit welcher Inbrunst sich Wissenschaftler solchen Dingen widmen, wurde sehr beeindruckend gezeigt.

Ja, und eigentlich noch etwas Drittes: Welche Bedeutung Primzahlen auch in der Natur haben, im Kleinsten (Atome) und im Grössten (Universum).

Die Reportage selbst gibt es noch in der Mediathek auf 3sat zu sehen. Von meiner Seite eine Empfehlung, wenn man sich ein bisschen für diese Thematik interessiert.

Mountain Lion oder der Berglöwe brüllt

Nach dem Entrümpeln meines MacBooks (in diesem Zusammenhang nochmals Danke an Stefan und sein Blog „denkenswert„) habe ich mich nun an das Update von Lion auf Mountain Lion gewagt.

Wegen diverser leidvoller Erfahrungen aus der Vergangenheit sehe ich solchen Updates immer mit etwas Herzklopfen entgegen. Der Download aus dem AppStore funktionierte erstaunlich schnell, die rund 4 GB waren zügig auf der Platte. Dann hieß es warten:

 

 

 

 

 

 

 

Was mich etwas irritiert hat, war, daß der Minutenzähler schon auf 7 Minuten unten war und dann wieder auf 18 hochgeschnellt ist. Nun ja, Geduld war angesagt. Aber schlussendlich wurde das Update abgeschlossen und der Bildschirm sah so aus:

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Bildschirm zeigt auch gleich 2 neue Programme, die aus IOS bekannten Erinnerungen und Notizen.

Als erste Tätigkeit habe ich die Mountain Lion Version von Onyx heruntergeladen und das System nochmal überprüft – es scheint soweit alles ok zu sein. Großer Geschwindigkeitszuwächse, wie sie in einschlägigen Publikationen prophezeit wurden, konnte ich nicht erfahren – aber das System läuft stabil. Alles weitere wird sich zeigen.

Unvernünftig….

…war ich heute.

Ich habe mich heute vormittag in der Arbeit irgendwie „kränklich“ gefühlt…warme Stirn, warme Backen, schwächlich. Ohne es aber genau definieren zu können. Zusätzlich habe ich leider seit 2 Tagen etwas Zahnweh (Termin am Montag).

Vernünftig wäre gewesen, das Laufen heute ausfallen zu lassen. Das sagt der Kopf.

Wenn da nicht heute diese unbändige Lust aufs Laufen gewesen wäre.

Um es kurz zu machen: ich war dann tatsächlich in der Hauptallee. Ich habe mich bemüht, bewusst langsam zu laufen. Nach einem beschwerlichen Beginn war es dann ein toller Lauf über 9km mit Gehpause. In Summe ein Schnitt von 8:50 pro km.

Trotzdem: ich hoffe, ich muss es nicht büssen und bin gespannt auf morgen. Wenn ja, bin ich selbst schuld.

 

Wien, Wien, nur Du allein….

(c) by Rudolf Sieczyński

Beim gestrigen Lauf auf und vom Bisamberg gab es einen schönen Blick auf Wien. Dabei sind mir einige Gedanken zu meiner Heimatstadt gekommen.

Man kann sicher einiges an Wien kritisieren. Vielleicht gibt es nur wenige Städte, in denen großartige Visionen gleich neben überbordendem Bürokratismus leben. Wo politischer Filz gleich neben großem persönlichen Engagement blüht. Aber eines kann man Wien nicht abstreiten – schön ist es 🙂

Donauinsel, Hauptallee, der Grüngürtel um die Stadt – Wien muß sich, was Grünflächen betrifft, vor keiner anderen Stadt verstecken. Und dass ein echter Wiener nicht untergeht, ist ohnehin bekannt 🙂

Kurzum: Es ist schön, hier zu leben!