Leid

Warum lässt Gott so etwas zu?

Diese Frage ist schon oft gestellt worden. Oft voller Verzweiflung und Angst.  Naturkatasprophen, Krankheit, Unglück, Leid, Tod….wieso gibt es so etwas? Wie kann Gott so etwas zulassen?

Ich weiß nicht, ob es eine Antwort auf diese Frage gibt. Viel Klügere als ich haben sich schon daran versucht.

Heute in der Messe ging es unter anderem um diese Frage. In einer sehr persönlichen Predigt hat unser Diakon vom Leid erzählt. Er meinte, Gott hat nicht versprochen, daß unser Leben frei von Leid und Kummer sein würde. Auch Jesus musste Leid erfahren, auch ihm blieb es nicht erspart. Aber der Glaube kann eine Möglichkeit sein , mit dem Leid umzugehen und wieder heraus zu finden. Glaube kann tragen.

Dazu muß man wissen, daß er diese Worte nicht als Unbeteiligter vom hohen Roß aus gesprochen hat. Als Vater einer schwerkranken Tochter, die schon am schmalen Grad zwischen Leben und Tod gewandelt ist, waren es sehr persönliche Worte. Und man merkte, daß es ehrlich gemeint war, daß er aus Überzeugung gesprochen hat.

Bringt uns das der Antwort auf die eingangs gestellte Frage näher? Ich weiß es nicht.  Aber es hat mich jedenfalls zum Nachdenken gebracht.

In finstrer Nacht, am hellen Tag…

…entgeht mir keine böse Tat.
Wer Unrecht tut, der hüte sich,
vor Grüner Leuchtes Licht“

Ach ja. Wie lange habe ich diese Zeilen nicht mehr gehört oder gelesen. Als Jugendlicher habe ich die „Grüne Leuchte“ Comics regelrecht verschlungen. Dieses kleine Juwel deutscher Dichtkunst stellt das Credo des Comic Helden Hal Jordan, alias „Grüne Leuchte“ dar.
Durch den Start des gleichnamigen Kinofilmes („Green Lantern“) ist diese Comic-Figur plötzlich wieder in aller Munde. Freude! Dennoch werde ich mir den Film nicht ansehen, und mir vielleicht Illusionen und Erinnerungen meiner Jugend zerstören 🙂

Manches sollte in der Vergangenheit bleiben.

 

I wanna be your drill instructor!

Gestern, Hauptallee:

Ich gerate zufällig in eine kleine Laufgruppe und laufe ein Stück des Weges mit. Sehr nette Läufer, jung und alt, bunt gemischt. Bemerkenswert ist die mitlaufende Trainerin: kurzer Bürstenhaaschnitt, robustes Äußeres, strenger Blick, Geschwindigkeitswechsel werden mit der Pfeife angekündigt. Ein bisschen erinnerte sie mich an den Ausbildner aus dem Film Full Metal Jacket. 🙂

Das ist es, was ich an der Hauptallee so mag: Man begegnet „laufend“ interessanten Menschen 😉

Empfehlung: Universum – Faszination Erde: Der Blick von oben

Die Serie Universum gehört seit jeher zu meinen Lieblingssendungen. Eine meiner Meinung nach ganz besonders gelungene Ausgabe war letzten Donnerstag (21.7.2011) zu sehen:

Faszination Erde – der Blick von oben

Staunen. Das ist es, was mir zu dieser Sendung einfällt. Ein französischer Fotograf filmte die Erde aus der Vogelperspektive. Isländische Gletscher, Neuseeländische Landschaften, Australische Uranminen, und vieles mehr. Manchmal konnte ich gar nicht glauben, daß es sich um Aufnahmen der Erde handelt, wie zb bei den Uranminen, die  von oben wie ein surrealistisches Gemälde wirken.

Anbei ein Link zur Tvthek des ORF, wo man diese Folge nochmals abrufen kann.

All your base are belong to us!

Manchmal schreibe ich einen Blogeintrag nur, um einen Satz nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, weil ich mit ihm ein schönes Erlebnis verbinde.

So ist es auch mit diesem. Eigentlich handelt es sich um ein Zitat aus einem uralten japanischen Computerspiel namens Zero Wing, an das sich keiner mehr erinnern würde – wenn die englische Übersetzung damals nicht soooo holprig gewesen wäre. Mit den Jahren entstand ein regelrechter Kult um dieses Zitat. Für Interessierte ein Link zu Wikipedia und zu Youtube.

Ich verbinde den Satz aber mit einem schönen Erlebnis, an das ich erinnert werden möchte, wenn ich in 20 Jahren meine alten Blog-Beiträge lesen werde 🙂

Bist Du gläubig?

Diese Frage hat mir vor kurzem ein lieber Blogger-Kollege, RunningWilli, gestellt. Eine simple Frage, die aber gar nicht so leicht zu beantworten ist….

Die Kurzantwort wäre: „Ja, aber…“.

Ich glaube daran, daß es „Etwas“ gibt. Vielleicht nicht unbedingt einen älteren Herrn mit Rauschebart, als der Gott manchmal bildlich dargestellt wird. Aber doch Etwas oder Jemanden, der einem Kraft geben kann, der zuhört, vor dem man Alles, das Gute und das Schlechte, hinlegen kann.

Ich glaube auch daran, daß es nach dem Tod weitergeht, wie auch immer. Und daß wir uns eines Tages, in welcher Form auch immer, für unsere Taten verantworten werden müssen.  Nicht unbedingt in der Hölle, so wie sie künstlerisch dargestellt wird. Mein alter Religionslehrer aus der AHS Oberstufe meinte seinerzeit, er stelle sich die Hölle so vor, daß Alle von Allen Alles wissen.

Generell war es in der Schule so, daß unsere Religionslehrer eher fortschrittlich waren. Unvergessen zum Beispiel Pfarrer Franz aus der AHS Unterstufe. 50 Jahre alt, aber immer mit seiner alten Vespa unterwegs, die er immer extra aufgedreht hat, wenn er an uns vorbeigefahren ist. Wortgewaltig, aber stets gutmütig, und ein wichtiger Fürsprecher in den Lehrerkonferenzen 🙂

Ich bin jahrelang nur zur traditionellen Weihnachtsmette in die Kirche gegangen. Durch eine Reihe von persönlichen Erlebnissen bin ich der Kirche wieder nähergekommen. Heute habe ich habe das Glück, in einer modernen jungen Wiener Pfarre zu leben, in der  sehr engagiert gearbeitet wird. In der stark auf die Einbindung der Gemeinde geachtet wird. In der es schön ist, die Messe zu besuchen. In der Dinge auch mit Humor genommen werden. In der aber auch unangenehme Dinge nicht ausgespart, sondern beim Namen genannt werden. In der Gott nicht als der „strenge, strafende Vater“ dargestellt wird, sondern als jemand, zu dem man immer kommen kann, ganz egal, was auch passiert ist. Wo es in der Predigt weniger um die Auslegung von Bibelstellen, sondern um konkrete Hilfen für den Alltag geht. In der ei den Sonntagsmessen die Menschen bis vor die Türe stehen, und es sind überraschend viele Jugendliche darunter. In der auch manchmal Rockkonzerte in der Kirche stattfinden. In der Toleranz gegenüber anderen Glaubensrichtungen gelebt wird.

In der katholischen Kirche steht meiner Meinung nach nicht alles zum Besten. Die – großteils berechtigten – negativen Schlagzeilen der letzten Monate verdecken leider, daß in vielen anderen Bereichen, bis hinunter in die einzelnen Pfarren, sehr wichtige und auch gute Arbeit geleistet wird.

Einer der zentralen Sätze des Glaubens ist für mich: „Fürchte Dich nicht!“

Fürchte Dich nicht. Du stehst nicht alleine. Wer glaubt, ist nie alleine.

So, jetzt ist es doch ein längerer Beitrag geworden. Und während des Schreibens sind mir dazu noch so viele Dinge eingefallen….

Also, Willi, um Deine Frage zu beantworten: “ Ja, ich bin gläubig – auch wenn ich nicht alles glaube, was in der Bibel steht und nicht alles richtig finde,  was uns von der Kirche vorgegeben wird.“

Grossvater!

Beim Stöbern auf meinem Ipod nach guter Musik für meine „Laufliste“ bin ich auf ein Kleinod gestoßen, das ich schon lange nicht mehr gehört habe: den „Großvater“ der österreichischen Gruppe STS.

Man mag zu Austropop stehen, wie man will, aber diese Nummer aus dem Jahr 1986 ist meiner Meinung nach ein Meilenstein der österreichischen Musik.

Vor allem die folgenden Zeilen gehen mir auch noch heute unter die Haut:

„Dein Grundsatz war, z´erst überlegen, eine Meinung haben,
dahinter stehn…
niemals Gewalt,
alles bereden,
aber auch ka Angst vor irgendwem….“

Und diese Zeilen – ja, welcher geplagte Ehemann kennt sie nicht: 🙂

„oder Dei Frau, die den ganzn Tag Die die Ohren vollgsungen hat…
Du hast nur gesagt, ich hab sie gern,
ich muss nicht alles, was sie sagt, immer hörn….“

Wer Lust hat, kann sich Nummer  auf Youtube anhören, einfach STS und Großvater eingeben. Achtung: die Nummer ist im schweren steirischem Dialekt geschrieben, aber mit ein bisschen Phantasie und „Einhören“ sollte jeder den Text verstehen können. 🙂

Tja, und die Nummer hat nun ihren Platz in meiner Ipod-Laufliste gefunden…gut eingebettet zwischen Georg Danzer und den Beatles.